Seit 2018 ist die Firma Mayer & Co in Theresienfeld aktiv und verfüllt die Fischadeponie.
Weiters besitzt die Firma eine Genehmigung für den Schotterabbau auf einer Fläche von 1,5
ha. Die Auskiesung läuft seit 2020 und hat bisher ca. 1,2 Millionen Tonnen Schotter
generiert. Fa. Mayer & Co betont ihr gutes Verhältnis zur Gemeinde, das sich in Projekten
wie Dammaufschüttungen und Blumenanbau in der derzeitigen Grube widerspiegelt. Zudem
wurden Infrastrukturmaßnahmen wie asphaltierte Wege und die Installation von Wasser- und
Stromanschlüssen für einen reibungslosen Betrieb realisiert.
Neue Entwicklungen und Pläne
Mit dem nahenden Ende der Schotterressourcen begann Fa. Mayer & Co, Gespräche mit
Grundstückseigentümern zu führen. Dies führte zu Vorverträgen für eine mögliche
Erweiterung der Schottergewinnung am Feld vis a vis der bestehenden Schottergrube. Die
Firma Mayer & Co hat in der Sitzung des Infrastrukturausschusses am 15.01.2024 Ideen für
ein mögliches Projekt für die Erweiterung des Abbaubetriebs vorgestellt. Es soll vorerst ein
Teilabschnitt ausgekiest werden. Je nach Nachfrage und Bedarf soll die Anlage dann
erweitert werden. Durch diese Teilung ist die Durchführung eines UVP-Verfahrens nicht
notwendig, sondern „nur“ ein normales Verfahren nach Mineral und Rohstoffgesetz
(MinRoG) bei der BH zu beantragen. Da diese Verfahren in der Regel schnelle abgehandelt
werden als ein UVP-Verfahren, könnte die Firma früher mit dem Auskiesen beginnen. Dies
ist für die Firma wirtschaftlich günstiger und bietet der Firma die Möglichkeit die Bedürfnisse
der Gemeinde und der Bürger miteinfließen zu lassen. Etwa wurde die Schaffung eines
Naherholungsgebiets im Bereich der verfüllten Fischadeponie als möglicher
Projektbestandsteil vorgestellt.
Projektdetails und Bewilligungsprozess
Das Projekt ist derzeit noch in der Planungsphase und bedarf der Abstimmung mit der
Gemeinde. Die Gesamtgröße des Vorhabens beträgt ca. 13 ha, wobei zunächst eine
Bewilligung für 5-8 ha angestrebt wird. Die Laufzeit wird auf etwa 10-20 Jahre geschätzt,
wobei der Bedarf der Industrie an Schotter berücksichtigt wird. Die Grube wird bis zu 300
Meter an das Siedlungsgebiet heranreichen. Wälle um die Grube sollen die Staub- und
Lärmbelastung für die Anrainer minimieren. Die Arbeitszeiten wurden mit Mo-Fr 6-18 Uhr du
Samstag 6-12 Uhr beziffert. Ein wichtiger Aspekt ist die Einbindung der Gemeinde in die
Projektentwicklung, um frühzeitig Einfluss nehmen zu können.
Stellungnahme der Bürgermeisterin und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Bürgermeisterin informierte über rechtliche Grundlagen, darunter die Verordnung über
sektorales Raumordnungsprogramm und das MinRoG. Theresienfeld gilt als „weiße
Gemeinde“, was bedeutet, dass kein Abbauverbot besteht. Die Gemeinde selbst ist nicht
Bewilligungsbehörde, hat aber im Verfahren Parteienstellung.
Vor- und Nachteile des Projekts
Die Landschaftsabgabe und Kommunalsteuer bringen der Gemeinde nur geringe finanzielle
Vorteile. Emissionen, Immissionen und die Veränderung des Landschaftsbildes werden als
Nachteile gesehen.
Offene Fragen
Es gibt zahlreiche offene Fragen, wie etwa bezüglich der Rekultivierung, der LKW-Fahrten,
der Maßnahmen gegen Staub und Lärm. Diese Aspekte sollen im Rahmen der Planung bzw.
im Genehmigungsverfahrens geklärt werden.
Die Bürgerliste NET bleibt weiterhin am Ball und wird die Entwicklungen kritisch begleiten,
um sicherzustellen, dass die Interessen und Bedenken der Theresienfelder Bürgerinnen und
Bürger berücksichtigt werden.